IEK Umsetzungsstufe 1

Haus der Jugendlichen

Das Haus der Jugendlichen ist eine wichtige Säule der interkommunalen Bildungslandschaft und neben dem Schulalltag bedeutende Kultur- und Begegnungsstätte für Gangelt und die umliegenden Ortsteile. Für seine Zukunftssicherung waren und sind Umbau- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich.

Im Jahr 2017 wurde zur Verbesserung der barrierefreien Erschließung der Räumlichkeiten ein Aufzug errichtet und in Betrieb genommen.

Die weiteren Arbeiten am Bestandsgebäude umfassten eine Anpassung an aktuelle energetische Anforderungen sowie eine Überarbeitung der technischen Gebäudeausstattung. Zum Beispiel wurden Fenster ausgetauscht, Außenwände und Dach wärmegedämmt, eine Lüftungsanlage eingebaut oder Warmwasserrohre nachisoliert.

Die Sanierungsarbeiten wurden in 2020 abgeschlossen.

IEK Umsetzungsstufe 2

Konzeptfortsetzung Gangelt

Zur Fortschreibung des Interkommunalen Entwicklungskonzeptes erarbeitete die Gemeinde­verwaltung Gangelt seit Herbst 2019 gemeinsam mit der Bürgerschaft und dem Fachbüro MWM aus Aachen ein ergänzendes integriertes Handlungskonzept (InHK) für den Ortskern Gangelt. Lag der Fokus der Ortsentwicklung von Gangelt in den vergangenen Jahren auf dem Gesamtschul­standort, verschiebt sich dieser in der Fortschreibung in Richtung Ortskernbereich. Im Hinblick auf die im Sommer 2020 fertiggestellte Ortsumgehungsstraße und der damit verbundenen verkehrlichen Entlastung des Ortskerns ergeben sich ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten für die historische Mitte. Das Konzept wurde im September 2020 als Grundlage zur Beantragung weiterer Städtebauförderungsmittel bei der Bezirksregierung Köln eingereicht, eine Bewilligung für die Gesamtmaßnahme liegt seit Herbst 2022 vor. > Download integriertes Handlungskonzept Gangelt

Umgestaltung Sittarder Straße

Die Umgestaltung der Sittarder Straße ist das Leitprojekt für den Ortskern Gangelt und die erste Maßnahme aus dem fortgeschriebenen Konzept. Die Planung umfasst den Verlauf der Sittarder Straße zwischen dem Bushaltepunkt Gangelt Amt bis zum Knotenpunkt Hastenrather Str. Ziel der Umbau­maßnahme ist es, die bestehenden funktionalen und gestalterischen Defizite zu beseitigen und die ehemalige Ortsdurchfahrt wieder orts­kerngerecht und barrierefreier zu gestalten. Insgesamt wird der zur Verfügung stehende öffentliche Raum neu aufgeteilt. Die Dominanz des motorisierten fließenden und ruhenden Verkehrs wird reduziert und der Fuß- und Radverkehr deutlich gestärkt. Mehr Raum für Außen­gastronomie und Aufenthalt stehen nach dem Umbau zur Verfügung. Auch gilt es, Klima­anpassungs­maßnahmen vorzunehmen, den Straßenraum zu begrünen sowie die Eingänge zum historischen Ortskern sichtbarer zu machen.
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Die Planungen wurden nicht nur in das Stadt­erneuerungs­programm 2022 aufgenommen. Darüber hinaus wurde das Vorhaben im landesweiten Wettbewerb Zukunft Stadtraum prämiert. Besonders der partizipative Prozess mit Workshops, Aktionstagen, Infoständen und sogar einer Simulation der neuen Verkehrssituation überzeugte die Jury.

Nach Abschluss der Planung und Ausschreibung der Bauleistungen konnte im Herbst 2023 der offizielle Spatenstich gefeiert werden (> News). Zunächst erfolgen offene Kanalbaumaßnahmen, im Anschluss können die eigentlichen Maßnahmen zur Umgestaltung des Straßenraumes vorgenommen werden. Dem Zeitplan nach sollen die Arbeiten Mitte 2025 abgeschlossen sein.

Umgestaltung Markt

Die zusammenhängenden Plätze Freihof und Markt bilden mit der Kirche St. Nikolaus den historischen und identitätsgebenden Siedlungskern von Gangelt. Der Bereich weist jedoch auch städtebauliche Schwächen auf, die es abzubauen gilt.

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Eine nachhaltige Attraktivitätssteigerung und Belebung des Marktes kann nur gelingen, wenn größere Flächenanteile für den Aufenthalt und für die Außengastronomie zur Verfügung stehen. Vorgesehen ist deshalb das Alte Rathaus stärker freizustellen und eine großzügige Terrassen- und Freitreppenanlage zu ergänzen. Das obere Plateau und die dortigen Außengastronomieflächen sind über eine integrierte Rampe barrierefrei erreichbar. Der Gänsebrunnen und der bestehende Solitärbaum sollen gestalterisch besser in die Platzanlage eingebunden und inszeniert werden. Die im Bestand überdimensionierten Fahrbahnbereiche mit sichtbaren Fahrspuren werden aufgelöst und eine attraktive und mit der Sittarder Straße zusammen­hängende Platzfläche hergestellt. Die Zugänglichkeit zur St. Nikolaus Kirche wird durch eine neue Freitreppe verbessert. Die historisch anmutende Wasserpumpe wird ebenfalls versetzt und ist Bestandteil der Planungen zum Freihof. Ferner vorgesehen sind die Verwendung freundlich anmutender und ortskerngerechter Oberflächen, neues Mobiliar, attraktive Sitzmöglichkeiten, Begrünungen und zielgerichtete/energiesparende Illumination. Auf Grundlage der dargestellter Entwurfsplanung wurde im Herbst 2023 ein Förderantrag bei der zuständigen Bewilligungsbehörde eingereicht. Eine Bewilligung liegt voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024 vor. Dann sind zunächst weitere Planungsschritte notwendig, bevor mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden kann. Ein direkter bauzeitlicher Anschluss an den Umbau in der Sittarder Straße ist beabsichtigt.

Umgestaltung Freihof

Der Freihof weist ähnliche städtebauliche Missstände auf wie der Markt. Besonders störend wirkt sich die breite Pkw-Fahrgasse aus, die quer über den Platz verläuft und den Durchfahrtsverkehr begünstigt. Der Platz wird hierdurch stark zerschnitten. Früher als Aufenthaltsflächen gedachte Bereiche werden heute als Parkstände genutzt. Es mangelt an ökologisch wertvollen Grünelementen. Zukünftig soll der Freihof während des Alltags ein ruhiger Treffpunkt mit hoher Verweilqualität sein. Außerhalb des Alltags muss er als Veranstaltungsort genutzt werden können. Märkte (insb. Nikolausmarkt),  Kultur­veranstaltungen oder kleine Open-Air-Konzerte sollen in Zukunft bessere Rahmenbedingungen vorfinden. Um dies zu erreichen, ist die Verkehrsführung anzupassen. Zukünftig wird der Verkehr als Einrichtungsverkehr (von West nach Ost) geführt. Der fließende und ruhende motorisierte Verkehr wird insgesamt deutlich zugunsten des nicht motorisierten Verkehrs zurückgedrängt. Die direkte Durchfahrt („Durchschuss“) wird verhindert, indem die Fahrgasse um das Zentrum des Platzes gelenkt wird. Dies wird eine Durchfahrt mit dem Pkw deutlich unattraktiver machen. Die Zahl der Parkstände wird gegenüber dem Bestand reduziert.
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Die neue Platzmitte wird von einer großzügigen wassergebundenen Decke gebildet, die eine ausreichende Robustheit aufweist, um als Veranstaltungsfläche genutzt werden zu können.
An den Randbereichen wird es attraktive Sitzangebote geben, mit guten Blickbeziehungen zum Kirchengebäude. Der ruhende Verkehr wird durch ausreichend hohe belaubte Hecken optisch vom  Aufenthalts- und Aktionsbereich abgetrennt.
Die Maßnahme wird umfassend zum Klimaschutz und zur  Klimafolgenanpassung beitragen. Insgesamt zwölf neue stadtklimaangepasste und insektenfreundliche Bäume sind geplant. Große Wurzelräume erlauben die Speicherung von Regenwasser und eine gesunde Entwicklung der Pflanzen.
Der zentralste Platzbereich besteht aus einer wassergebundenen Decke mit einer Fläche von rund 430 m². Insgesamt wird damit eine deutlich gesteigerte Wasseraufnahme- und -speicherfähigkeit erzielt.
Ein Trinkbrunnen bietet Erfrischungsmöglichkeiten an heißen Tagen und neue Blühpflanzen werten den Platz ökologisch deutlich auf.

Auf Grundlage der dargestellter Entwurfsplanung wurde im Herbst 2023 ein Förderantrag bei der zuständigen Bewilligungsbehörde eingereicht. Eine Bewilligung liegt voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024 vor. Dann sind zunächst weitere Planungsschritte notwendig, bevor mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden kann.